🕊️*(w+m+d)
Aktualisiert am 24.04.2023 • V. i. S. d. P. yola grimm
# (Zukunft) Bacharach
# Thema „Rheinvertiefung“
SOS: Oh, Bacharach am Rhein ist in
Gefahr
Im Jahr 2016 wurde von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages
die „Abladeoptimierung Mittelrhein (AOMR)“ beschlossen. Für diese
"Rhein-Vertiefung" wurden im Frühsommer 2022 erste Probebohrungen
durchgeführt. Der Baubeginn ist für Ende 2029, im unmittelbaren Anschluß
an die Bundesgartenschau (Buga 2029), vorgesehen. Ziel dieser umfassenden
Verkehrsinfrastruktur-Maßnahme ist die Vertiefung der
Schifffahrts-Fahrinne um 20 cm.
Das, was auf den ersten Blick so harmlos klingt, ist tatsächlich ein
schwerwiegender Eingriff in das „Fluss-Bett“ und angrenzende Habitat.
Denn, um die geplante Tiefe von 20 cm zu erreichen, müssen Felsen
weg-gefräst, die Fluss-Sohle auf-gebaggert sowie Buhnen (Kribben)
ver-setzt und ver-längert werden. Nach der wasserbaulichen Bearbeitung des
Flussgrundes werden sodann wuchtige kilometer-lange und -breite Mauern
entlang der Fahr-Rinne zur Strom-Kanalisierung errichtet.
„Der Rhein ist unberechenbar!!!“ prägten uns unsere
Vorfahren nachdrücklich ein. Sie waren auf dem Rhein als Treidler,
Schiffer, Fischer, Lotsen und Wasserbauer zu Hause. Wie gefährlich die
Strömungen des Rheins sind, zeigt sich auch heute noch, an den unzähligen
Binnen- und Freizeitschifffahrt-Unfällen, ja sogar Todesfällen. Das trifft
besonders auf das Tal der Loreley und die Gewässer rund um Bacharach zu.
Die örtliche Rheintiefe von 1,90 Meter um 0,20 cm auf 2,10 Meter künstlich
anzuheben birgt folglich unkalkulierte Gefahren mit gravierenden
Auswirkungen auf das Gesamtgefüge, wie: Unbeherrschbare Verschlickungen
und Verlandungen, unkontrollierte Sediment-Einträge, extreme
Fließgeschwindigkeiten, unberechenbare Pegelschwankungen sowie
urplötzliche Hochwasser-Extrem-Ereignisse.
Bacharach am Rhein oder zukünftig an einem Schlammtümpel?
Victor Hugo schreibt 1840 von seiner legendären Rheinreise: „Herrlich
braust der Rhein um Bacharach..." Morgen könnte er den Rhein vor Bacharach
so nicht mehr beschreiben.
Denn nach dem derzeitigen Planungsstand wird der Rheinverlauf vor
Bacharach mit einem 10,00 m breiten und 1.100,00 m langen Deich-Mauerwerk,
vom Friedhof bis zum Kinderspielplatz, kanalisiert. In Folge
dessen liegt unser Bacharach dann nicht mehr am gewohnten Rheinstrom
sondern an einem verlandeten, morastigen, suhlig-stinkenden Schlammtümpel.
Ein Verfall der weltweit beliebten Region wäre unabwendbar.
Gemütliche Spaziergänge, beschauliche Aufenthalte an den „Ufern der
Poesie“ sowie touristen-freundliche Sommervergnügungen am
Bacharacher Silbersand-Strandbad oder tradierte und neue wassersportliche
Aktivitäten werden am Rhein mit der Fahrrinnen vertiefenden Kanalisierung
faktisch wegfallen.
Ausgelöscht wird ebenso unser gewohntes Landschaftsbild entlang des
Leinpfades Richtung Oberwesel: Mit dem Bau eines festen Querwerkes von der
Landseite hin zur Bacharacher Insel - wird der gesamte Rheinabschnitt „Der
Hahnen“ bis zum „Wilden Gefähr“ atrophiert - inklusive den „Mühlen-Leyen“
und dem „Bachusfelsen“.
Auch die - unser Stadtbild prägenden - Jahrmillionen alten
Rheintalfelsen, die „Kloster-Leyen“ und die „Bacharacher-Leyen“ werden für
den Bau des Längswerkes pulverisiert, da die beiden
Welterbe-Naturdenkmäler der Maßnahme im Wege stehen.
Können wir das Steuer noch herumreißen?
Im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Planfeststellungsverfahren bei
Großbauvorhaben fand im März 2021 eine Bürgeranhörung für die
"Abladeoptimierung Mittelrhein, Teilabschnitt 2", in der Stadthalle
Bacharach statt. Die verantwortlichen Träger luden zu einem Bürger-Dialog
über die geplanten Maßnahmen am Mittelrhein ein. Die kritischen Fragen der
betroffenen Anwohner* und der kommunal-politisch verantwortlichen
Volksvertreter* wurden jedoch nur teilweise oder gar nicht beantwortet.
Bis heute steht ein gemeinsam erstellter, schriftlicher Fragenkatalog aus.
Die Planfeststellung, für den Bacharach betreffenden Teilabschnitt, ist
relativ weit fortgeschritten. Der TA-2 Bacharach befindet sich nun seit
Mitte 2022 in der Umweltverträglichkeitsprüfung (Scoping-Verfahren).
Danach gibt es für die „betroffenen Bürger“ nur noch die Möglichkeit einer
schriftlichen Bürger-Einwendung sowie eine – nicht-öffentliche –
Erörterung / Anhörung.
Ergo: Unsere uralte „Rheinromantische Stadt Bacharach“ mit
der weltweit beliebten Stadtansicht und ihren legendären
Aufenthaltsqualitäten soll, nach derzeitigem Planungsstand beraubt und
kurzzeitigen - weder ökonomisch noch ökologisch vertretbaren Interessen -
geopfert werden.
Wollt ihr das? Jetzt, hier und heute, ist noch Zeit für
einen Paradigmawechsel - wir haben die Wahl:
Den historisch geprägten romantischen Flair der Stadt Bacharach für unsere
Kinder und Kindeskinder, Familien, Gäste und Besucher* mit
verantwortlichem Handeln zu bewahren oder
eine, lebensunwerte, dystopische Ödness an einem kanalisierten
Flussbett mit einer emittierenden Schiffsautobahn als „UNESCO-Weltkulturerbe“
zu hinterlassen.
yola grimm . Bacharach 2021 / 2022 .
weitere Diskussionsbeiträge werden folgen...
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von folgenden Personen gegen gelesen und persönlich
autorisiert:
Stadtbürgermeister der Stadt Bacharach, Herr Philipp Rahn
Vertreter der Wassersportvereine OMR, Herr Norbert Mießner
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Herr Karl Thorn
SOS . Dystopische Ödness
Fotostrecke by yola
"Eines Morgens wachte er auf...
und die Bagger standen vor seiner Tür...
... Kurz darauf wird auch die gesamte Erde von einem vogonischen
Bautrupp zerstört, weil sie einer Hyperraum-Umgehungsstraße weichen
musste."
Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis"
Ist die geplante Rheinvertiefung / Flußkanalisierung am Oberen
Mittelrhein zeitgemäß? Die hier abgebildete Buhne steht jedenfalls schon
mal kopfüber. In den vergangenen Jahrhunderten haben Eindeichungen und
Flussbegradigungen das Retentionsvermögen vieler Flüsse stark
herabgesetzt.Um die gravierenden,
hydrotechnischen Fehler der Vergangenheit zu korrigieren wird der bis dato
extrem stark kanalisierte Alpenrhein, von den vier
Anrainerstaaten: Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Deutschland,
"aufgeweitet" sprich zurückgebaut, revitalisiert und renaturiert. So in etwa sieht für mich, als betroffene Indigene, die geplante dystopische
Ödness am Oberen Mittelrhein aus. Im Zuge der "Rheinvertiefung" wird meine Heimat ab 2029 nicht mehr am
romantischen Rhein sondern an einem verlandeten, morastigen,
suhlig-stinkenden Schlammtümpel liegen. Rheinromantik? Weltuntergangsstimmung kann Neugierige anteasen. Was mit "Trockenfallen" der Uferbereiche gemeint ist, sieht in etwa
so aus. Beim Trockenfallen entstehen auch üble Schlickgruben mit stickenden,
giftigen Blaualgen. Blaualgen sind keine Algen sondern toxische Bakterien. Sie gefährden
die Gesundheit von Menschen und Tieren (Fauna). Der üble, atemraubende Geruch der Blaualgenblüte kann nicht
fotografiert werden. Ein Sonnenbad am Rhein. Hat doch was? Für Kinder wird gesorgt. Sogar mit einem Apfel als Proviant.Dem Wassersport steht nichts im
Weg. Die
Boje übt Trockenschwimmen.
Hurra, ein Fossilabdruck von einem Canis familiaris Bachiara gefunden. Rheinromantik 2.0? Das Ende der Welt?Und ein Platz an der Sonne! SOS Bacharach in
Gefahr..... Die Hoffnung
stirbt zu letzt. Nachdenkerei
Hallo Du! Hier könnte Dein / Ihr ernst zunehmender Kommentar stehen:
mail to: yola@wirbeley.eu
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